Über die Lehrveranstaltung Geschichtsrevisionismus ist eine markante diskursive Strategie neopopulistischer Regime, die in den letzten Jahren verstärkt zu beobachten ist. Insbesondere im Krieg des Putin-Regimes gegen die Ukraine wird sie als Legitimationsgrundlage bemüht. Dennoch handelt es sich bei Geschichtsrevisionismus um ein Phänomen, das keineswegs erst im 21. Jahrhundert auftritt: Revisionismus ist so alt wie die…WeiterlesenSyllabus: Populismus, Revision und Geschichtsrevisionismus in Europa
Muss man angesichts der erschütternden, wenn auch wenig überraschenden Wahlergebnisse in den USA an diesem 6. November 2024 sofort etwas dazu kommentieren? Was hatte man 2016 noch dazu kommentiert? Was waren die viel zitierten „Lehren“? Egal, was es war — gebracht hat es anscheinend wenig. Vielleicht wurden die falschen Fragen gestellt. WeiterlesenPrompte Gedanken zur Vertrumpung
Ein Grundproblem des Diskurses über Identitätspolitik im Zusammenhang mit dem Nahostkrieg liegt dort begraben, wo die Kritik am Identitarismus der Anderen aufhört, aber die Selbstkritik am eigenen Bestreben nach Selbstvergewisserung nie beginnt. Im Wort Selbstvergewisserung steckt zum Einen das ‚Selbst‘, was den Kern von Identität verührt, andererseits auch das ‚Gewissen‘. Teil II des Essays über Identitätspolitik.WeiterlesenEssay: Identity in the doghouse (II)
In diesem Essay setze ich mich mit der Komplizenschaft linker und rechter Bezüge auf Identität und Identitätspolitik auseinander, deren Gemeinsamkeit darin besteht, Universalismus und damit auch das Postulat universeller Menschenrechte zu dekonstruieren. Diese Auseinandersetzung ist vor dem Hintergrund der diskursiven Verzerrungen nach dem 7. Oktober 2023 gewachsen. Hier kommt Teil I des Essays.WeiterlesenEssay: Identity in the doghouse (I)
Um zu möglichen Lösungen der bosnischen Stabilokratie zu gelangen, muss zuvor noch auf ihre Vorgeschichte sowie ihre Genese in Krieg und Nachkrieg eingegangen werden. Eine wesentliche Rolle im bosnischen Haus in der Stabilokratie spielen alte und neue ‚internacionalci‘. WeiterlesenDas bosnische Haus in der Stabilokratie (2): alte und neue Internacionalci
In diesem Beitrag reflektiere ich im Nachtrag zur zweiten Bildungsreise „Auf den Spuren der jugoslawischen Partisan:innen“ Ende Juni 2024 über den Zustand und die Metapher des bosnischen Hauses, das gleichzeitig eine Schau auf das europäische Haus beinhaltet.WeiterlesenDas bosnische Haus in der Stabilokratie (1): Baustellen Europas
Im zweiten Beitrag zu Boehms Argument für einen radikalen Universalismus werde ich hinterfragen, inwieweit es über eine erneute Gewichtung des kantischen Prinzips der absoluten Würde aller Menschen gelingen kann, die Demokratie gegen den Neopopulismus zu verteidigen. Im Argument gegen Identitätspolitik will ich am Ende versuchen, zu einer Synthese zu gelangen: einem Dritten Weg, der auf dem humanistischen Universalismus aufbaut, ihn aber um eine lebensweltliche Komponente erweitertWeiterlesenResponse Paper II: Über die Dekonstruktion von Identitätspolitik zu einem Dritten Weg?
In diesem ersten Response Paper zu Omri Boehms ‚Radikaler Universalismus: Jenseits von Identität‘ diskutiere ich den Konflikt zwischen kleinteiligem Denken in der Box, wie man das Identitätsparadigma auch bezeichnen könnte, und dem Bedarf nach Universalismus, um die Polykrise bzw. Meta-Katastrophe begrifflich und gedanklich bewältigen zu können. WeiterlesenResponse Paper I: Omri Boehm / Denken in der Box vs. Radikaler Universalismus
Während die spannungsgeladene Atmosphäre rund um die Wahlen im Mai inzwischen merklich heruntergekühlt ist, fragt dieser Beitrag noch einmal nach der bleibenden Bedeutung des Wahlverlaufs und seiner Ergebnisse. Dabei wird eine seltener beschriebene Perspektive auf die neopopulistischen Aspekte der Wahlen eingenommen: Alle türkischen Wahlkämpfe der letzten Jahre wurden nicht nur in der Türkei ausgetragen, sondern auch auf dem Balkan, in Deutschland, in den Niederlanden, den USA und weiteren Bühnen. Damit nimmt die Entwicklung in der Türkei auch Einfluss auf die Bildung öffentlicher Meinungen und Haltungen zu Demokratie in den genannten Ländern und ihren Gesellschaften. Wie auch in anderen neopopulistischen Dynamiken kommt es zu einer Weitung und Veränderung des Diskursraums.WeiterlesenDer Nachhall der türkischen Präsidentschaftswahlen 2023 in Berlin
Obwohl dieses Forschungsprojekt keine Studie des Klimawandels an sich ist, nimmt die Perspektive des Projekts die naturräumlichen Veränderungen als mehr als eine Begleiterscheinung wahr: aufgrund der Singularität und des schieren Ausmaßes der progressiven Klimakatastrophe muss von einer epochalen Wende hin zu einem neuen Zeitalter die Rede sein (Benner/Lax/Crutzen†/Pöschl/Lelieveld/Brauch 2021; Mauelshagen 2012; Bubenzer/Gebhardt/Keppler 2019; Pyritz &…WeiterlesenMeta-Katastrophe Klima und Neopopulismus
In Europa und weltweit geht es aus klimatischer Sicht in diesem Juli 2023 vor allem heiß her — und in politischer und touristischer Hinsicht drunter und drüber. Mit einer globalen Durchschnittstemperatur von sensationellen 17 Grad Celsius war es noch nie so heiß wie in diesem Jahr. Die Werte des Südwinters, der Antarktis und der Arktis sind darin schon eingerechnet und nehmen dieser Temperatur jede Milde. Doch wie so oft zählt am stärksten der subjektive Eindruck — und je nach Standort kann dieser unterschiedlich ausfallen. Weiterlesen„Aufgeheiztes Klima“: der Diskurs über Erderwärmung, europäischen Tourismus und Migration