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Neostory Postosmanischer Raum

Veranstaltung: Was will die Türkei in Bosnien?

In diesem Vortrag am 4. 12. 2024 wird es um die türkische Einflussnahme in Bosnien-Herzegowina, historische und politische Hintergründe sowie Auswirkungen in Deutschland gehen. Anschließend tauschen wir uns über eigene Beobachtungen aus und diskutieren, wie die türkischen Einflüsse auf hiesige Jugendliche wirken und zu bewerten sind. Dr. Thomas Schad ist Historiker mit den Schwerpunkten Südosteuropa / Türkei / Deutschland. In seiner Dissertation hat er den Zusammenhang zwischen muslimischer Emigration aus Jugoslawien in die Türkei, der öffentlichen Diplomatie des AKP-Regimes auf dem Balkan und den globalen Kontext des Neopopulismus erforscht.

Zusammen mit IBIM e.V. – Intersektionales Bildungswerk in der Migrationsgesellschaft möchte ich Interessierte zu folgender Veranstaltung am 4. Dezember 2024 in Berlin einladen:

Was will die Türkei in Bosnien – und welchen Einfluss hat das auf Jugendliche in Deutschland?

 Als „Neo-Osmanismus” bezeichnet man politische Bezug- und Einflussnahmen der Türkei auf Regionen, die einmal zum Osmanischen Reich gehörten. Nur wenige haben im Blick, dass es dabei auch um Bosnien-Herzegowina geht und insbesondere um die muslimische Bevölkerung. Tatsächlich aber nimmt die Türkei seit dem Bosnienkrieg in den 1990er Jahren auf unterschiedliche Weise Einfluss auf das kulturelle Leben des Landes. Sie beruft sich dabei auf den Islam und historische und freundschaftliche Bindungen aus der Zeit des Osmanischen Reiches. Wichtig ist auch die Betrachtung des Massakers von Srebrenica 1995 als Genozid an Muslim*innen in Europa, die angesichts von Islamfeindlichkeit und Rassismus gegen Muslim*innen im Westen des Schutzes durch die Türkei bedürften. Durch diese Ansprache nimmt die Türkei Einfluss auf Zugehörigkeitsgefühle und Identitätsbildungsprozesse vieler bosnischer Muslim*innen auch in Deutschland.

In einem Vortrag stellt Thomas Schad unterschiedliche Aspekte der türkischen Einflussnahme in Bosnien und ihre Hintergründe vor und betrachtet einige der Auswirkungen in Deutschland. Im anschließenden Gespräch tauschen wir uns über eigene Beobachtungen aus und diskutieren, wie die türkischen Einflüsse auf hiesige Jugendliche wirken und zu bewerten sind.

Thomas Schad ist Historiker mit den Schwerpunkten Südosteuropa/Türkei/Deutschland. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit dem Zusammenhang zwischen Emigration von Muslim*innen aus Jugoslawien in die Türkei und der öffentlichen Diplomatie des AKP-Regimes auf dem Balkan. Thomas Schad verfügt über viel Erfahrung in der Arbeit mit jungen Menschen und organisiert mit dem Verein Balkanbiro auch Bildungsreisen nach Südosteuropa.

Wann?

Mittwoch, 04. Dezember, 16:00 bis 17:30 Uhr

Wo?

Tenur, Reichenberger Str. 147, 1099 Berlin

Wer?

Der Workshop richtet sich insbesondere an pädagogische Fachkräfte in Schule und Jugend- und Sozialer Arbeit. Alle anderen Interessierten am Thema sind ebenfalls eingeladen.

Eintritt frei.

Vielen Dank Dr. Rosa Fava und Aycan Demirel von IBIM e.V. für Organisation und Zusammenarbeit!

Wahlplakat der AKP in Istanbul-Üsküdar 2016. Der türkische Präsident vergleicht sich gerne mit osmanischen Sultanen. Bildquelle: TS.

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